Adventure Test: Ghost Pirates of Vooju Island
Spielhandlung: | befriedigend | |
Im weiteren Spielverlauf verschlägt es die Abenteurer auf unterschiedliche Inseln, wo z.B, Blue Belly eine Meerjungfrau vor der Heirat mit einem Gouverneur retten muss, Jane Starling sich mit Skelettpiraten ärgert und Papa Doc bei den Azticlanern für Turbulenzen sorgt. Doch was das alles mit Queen Zimbis dunklem Plan zu tun hat, kann der Spieler nur schwer erschließen. Den Spieler erwarten im Adventure drei Kapitel (mit insgesamt ca. 8h Spielzeit) voller Vooju-Magie, Mystik und fantasievollen Figuren, wie Meerjungfrauen, einem Leviathan-Seeungeheuer, Piraten, verfluchten Piraten-Skeletten, Zombies, Göttern und Tieren, z.B. Papagei, Wasserschwein, Jaguar.
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Grafik: | gut | |
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Sound: | gut | |
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Atmosphäre: | gut | |
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Rätsel: | gut | |
An späterer Stelle steht man vor der Herausforderung, ein Geheimfach mit kryptischem Code zu öffnen und freut sich auf ein Knobelrätsel. Aber Pustekuchen: Nach Herausfinden des Codes wird dieser von Jane automatisch eingegeben. Auch bei nachfolgenden Rätseln werden vom Spieler keine Detailaktionen verlangt und weder Geschicklichkeit noch Timing sind von Nöten. Die Spielfiguren nehmen einem diesen Rätselspaß ungefragt ab, z.B. einen Hebel am Kran im richtigen Moment bedienen, den Code vom Geheimfach anordnen, ein Schloss mittels Feilen à la Dietrichen öffnen. Wieso darf der Spieler nicht selbst zum Zuge kommen? Wir spielen doch ein Adventure und keinen interaktiven Film! Davon ausgenommen ist die Aufgabe, als Blue Belly einen gefälschten Brief mit einem Stein in das Zimmer der Braut Muriel werfen muss. Dafür ist etwas Übung und Geschicklichkeit erforderlich. Die erste richtige Kopfnuss kommt in Form eines Pantomimen-Rätsels, bei dem Blue Belly einen gefangenen Schmuggler ausfragt, um das Rum-Versteck herauszufinden. Dabei muss der Spieler eine Auswahl von Pantomime-Bildern miteinander kombinieren. Anhand der Gestik des Gefangenen (Kopfschütteln/Nicken) erkennt der Spieler, ob er die richtige Kombination gefunden hat. Anfangs ist es schwierig, hinter die Logik des Rätsels zu steigen, da es keinerlei Informationen dazu gibt. Auch lässt sich die Bedeutung der Bilder nicht so einfach erahnen. Also ist mehrfaches Ausprobieren und etwas Logik gefragt. Die Idee ist jedenfalls originell! In dem sonst eher sehr kurzen Kapitel 3 gibt es für Jane noch einen Fechtkampf, der ähnlich dem Prinzip von Stein-Schere-Papier funktioniert: Unser Gegner Piratenkapitän Greenbeard lässt sich besiegen, indem man die richtigen Angriffssymbole auswählt. Dabei gibt es zu einem bestimmten Angriff immer nur einen korrekten Konter. Gelingen zweimal hintereinander drei Treffer, gibt sich Greenbeard geschlagen. Das System klingt ein wenig kompliziert, ist aber schnell zu durchschauen. | ||
Gameplay: | gut | |
Über einen Linksklick auf einen Gegenstand und anschließend ein Charakterbild erhält der Spieler weitere Informationen. Das ist sehr nützlich, um unsere Helden um unterschiedlichen Rat zu fragen und Ideen für Rätsellösungen zu erhalten. Hingegen lässt ein Rechtsklick auf Objekte einen Totenschädel mit Zylinder erscheinen, der verschiedene Aktionen ermöglicht: Der Kiefer symbolisiert alle Aktionen, die mit dem Mund durchführbar sind, z.B. reden, essen, auflecken. Die Augenhöhlen sind zum Untersuchen und Anschauen da, während eine Hand im Zylinder jegliche Interaktion mit den Händen ermöglicht, wie etwas benutzen, aufnehmen oder schieben. Im Inventar sind aber nicht nur Gegenstände, sondern auch Ideen für Aktionen oder nützliche Gegenstände aufgelistet. Diese besitzen einen blauen Schimmer. J Eine richtig nette Idee ist, dass die Spielfiguren zwar nach dem 1. Kapitel wieder zu normalen Menschen werden, aber sich jederzeit wieder als Geist bewegen können. Sie lassen dabei ihren Körper zurück und schreiten fortan als Geist weiter. So können sie z.B. durch Wände gehen, aber die geistlose Hülle muss jedes Mal wiedergeholt werden. Einziger Haken dabei: Der Spieler hat keine Kontrolle, wann und ob dies geschieht, sondern das Spiel bestimmt, in welcher Situation dies erforderlich ist. Die Ladezeiten im Spiel sind an sich in Ordnung, aber das erstmalige Betreten einer neuen Szene dauert einen längeren Augenblick. Auch jedes weitere Betreten geht leider nur marginal schneller. | ||
Fazit: | ||
Das Spiel "Ghost Pirates of Vooju Island" ist ein modernes Point-and-Click-Adventure in hübscher 3D-Grafik, in dem sich eingefleischten Adventure-Spieler gleich wie zu Hause fühlen. Auch Neulingen sollte der Einstieg nicht schwer fallen, da intuitive Spielsteuerung und abwechslungsreiche Rätsel relativ leicht von der Hand gehen - für manche wohl zu leicht. Die Atmosphäre ermöglicht es dem Spieler, sich in die magische Voodoo-Piraten-Welt hineinzuversetzen. Aber zu hohe Erwartungen an Piraten und Karibik werden enttäuscht, da der Fokus des Adventures eher auf Voodoomagie liegt. Doch die Magie verschwindet schnell, da die Spielzeit mit ca. acht Stunden doch relativ kurz geraten ist. Zudem lässt das Finale den Spieler etwas ernüchtert sitzen. Negative Aspekte: Hat der Spieler 2 Monitore angeschlossen, startet das Spiel immerzu auf dem falschen, also sekundären. Auch ist es mehrmals vorgekommen, dass nach dem Beenden des Spiels die Bildschirmauflösung nicht wieder korrekt wiederhergestellt wurde, was unerfahrene Nutzer erschrecken könnte. Abhilfe: den 2. Monitor deaktivieren. So wie es die PEGI-Symbole auf der Spielschachtel schon andeuten, enthält das Adventure vulgäre Sprache: Fluchen und schlechte Reden sowie sexuelle Anspielungen sind an der Tagesordnung. Die PEGI-Einstufung ab 12 Jahre ist nachvollziehbar, aber die Freigabe der USK ab 6 Jahren scheint fernab jeder Vernunft. Obwohl "Ghost Pirates of Vooju Island" mit vielen Witze und Anspielungen aufwartet, sind diese jedoch eher flach und bringen den Spieler nur leicht zum Schmunzeln. | ||
Systemanforderungen: Windows XP/Vista P4 1.8 GHz, AMD kompatibel, Intel Core2Duo Grafik: DirectX kompatibel, 256MB 1024 MB RAM 4.0GB Festplatte Homepage: http://www.ghost-pirates.de/ Publisher: http://www.dtp-entertainment.com/ Hersteller: http://www.amegames.com/ | ||
Test zu "Ghost Pirates of Vooju Island" geschrieben am 31.10.2010 von Alexander Stein und Jana Gläßer |
Weitere Links zum Spiel Ghost Pirates of Vooju Island:
Ghost Pirates of Vooju Island Newsarchiv
Ghost Pirates of Vooju Island Screenshots
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Kommentar zu Adventure Test: Ghost Pirates of Vooju Island
Kommentar von _Uwe am 03.11.2010; 08:59:41 Uhr
Und was ist mit den Leuten, welche sich das Spiel vom letzten Jahr jetzt vor Weihnachten zum reduzierten Preis kaufen wollen?
Kommentar zu Adventure Test: Ghost Pirates of Vooju Island
Kommentar von _Gast am 02.11.2010; 22:10:59 Uhr
Das Spiel ist schon fast seit einem Jahr auf dem Markt und ihr bringt jetzt den Test? Das hättet ihr euch echt sparen können.